-
Hexentanzplatz
Bodo und die Prinzessin
- Home
- Hexentanzplatz
Hexentanzplatz
Aufstieg zum Hexentanzplatz
Durchs Bodetal über die Homburg zum Hexentanzplatz. Vorbei an der Walpurgishalle hinauf zu einem auf dem Kopf stehenden Haus. AM Hexenkreis erwarten uns die Hexe, der Teufel und ein Homunkulus.

Zwei Wochen nach meiner Brockentour mit Lars sind die Wunden wieder verheilt und der Muskelkater ist seit 3 Tagen am abklingen.
Wie abgemacht verabredeten wir uns zum Wandern auf den Hexentanzplatz. Der Lars bringt sich schön Verstärkung durch seine beste Freundin mit und ick ... naja ... ick hab nich mal nen Wanderstock, der mein schicksalhaftes Dasein stützt.
Na gut ... Uhrzeit war klar, Wecker gestellt ... ick konnte wieder nicht pennen - Aufregung, die Oberschenkel fragen ob ick ne Macke hab, der innere Schweinehund verbündet sich mit den Oberschenkeln und schreit mit.
Es ist 6:17 Uhr - der Wecker stellt die 3. Stimme und bittet mich zum aufstehen. Fix ins Bad - durch die Küche gehuscht und schnell was zwischen die Zähne geschoben. Meine bessere Hälfte hat gestern alles akribisch vorbereitet, was mir jetzt zugute kommt.
Die Zeit rennt und ich bin noch am überlegen ob ich alles habe - Kamera, Schuhe Zigaretten ? Ach ... rauchen is ja nicht mehr, vier Jahre schon. Und warum isses dann so schwer auf diese SCHEISS Berge zu kommen ? Egal - los gehts.
Rucksack hinten in die A-Klasse, Becher mit Kaffee nach vorne. Motor an und los. Ich überleg kurz zu hupen, lass es dann aber. Ey .. es ist halb sieben am Sonnabend und ich bin unterwegs. Ich schüttel mit dem Kopf und schau auf die Strasse.
Klar ... Ampel rot, weil so viel Verkehr - MORGENS HALB SIEBEN.
In Potsdam angekommen sammel ich einen fröhlich pfeifenden Lars ein der mich mit seiner guten Laune jetzt schon ansteckt ankotzt.
Am Bahnhof sammeln wir Jaqueline (Name von der Redaktion geändert) ein und freuen uns auf unseren Zug. Jaaaaaaaaaaaaaa .... wir fahren mit den öffentlichen. Drei Stunden hin und drei Stunden wieder zurück. Cool.
Der Zug rollt ein und ich verstehe wo die Autos oder vielmehr deren Besitzer auf den Strassen waren. Die haben sich alle im Zug verabredet. Also stellen wir uns irgendwo dazwischen.
Zwei oder drei Stationen vor Bodetal wird ein Platz frei. Spitze.
Am Bahnhof möchte ich in einem Laden erfahren wo genau wir lang müssen und die gute Fee des Ladens antwortet: "Na aber sicher kann ich Ihnen das sagen." Sie kommt hinter Ihrem Tresen hervor, deutet nach draussen und erzählt: "Sehen Sie dort das Schild ? Das ist die Touristeninformation, die können Ihnen das ganz genau sagen."
So ... Bodetal also ... freundliche Menschen ..... ick wieg gerade 6 Tonnen, die Halsader schwillt aufs dreifache und ich bin kurz davor der Frau zu zeigen wie stark Jaqueline ist.
Langsam zähle ich von 10 rückwärts und verlasse bei 8 vorsichtshalber das Gelände.
Wir orientieren uns alleine wo wir lang müssen und traben los.
Bis zum Fuß des Berges ist es recht entspannt. Wir quatschen und machen die ersten Bilder - dann wird es Ernst.
Bei der letzten Brockentour hatten wir kurz mal 17% Steigung - hier scheint das durchgängig der Fall zu sein. Im Zick-Zack bergauf. Nach 4 Wendungen könnte ich mir bereits einen Eimer Wasser über den Kopf kippen. Warum ich das mache, frag ich mich schon gar nicht mehr.
Nach 6 Wendungen - ick glaubs nicht ... kommt da n Fahrrad hoch gefahren. OHNE Motor zwar aber ... nein. Mein Fahrrad würde nach der zweiten Wendung im Wald enden, wo ich es hingeschmissen habe nachdem ich absteigen musste. NIX ... niemals Fahrrad.
Es folgen 2 weitere Fahrradfahrerwanderer und wir sind den Rest der Strecke bis zum Hexentanzplatz allein.
Der Gipfel kommt immer näher und ich freue mich, wie schnell das eigentlich ging. Der Wald wird jedoch nicht lichter wie man bei einem PLATZ denken sollte. Nö ... da oben steht 'n Turm. Ganz alleine mitten im Wald. Ein Schild weist darauf hin, das dies die wieder aufgebauten Reste der "Homburg" sind. Wir gehen hin und vor uns springt ein Päärchen Menschlein verschreckt in den Wald. Wir müssen schrecklich aussehen.
Wir essen etwas und geniessen die schon hier schöne Aussicht und gehen weiter.
Nicht mehr weit und wir kommen an ein paar Häuser. Hier steht die Walpurgisgrotte und einige geschnitzte Figuren. Schade - alles hat zu. Auch hier machen wir ein paar Fotos und ziehen weiter.
Nach vielleicht 500 Metern kommen wir an den ersten Touristenständen an und etwas dahinter an eine Futtebude. Wir essen und trinken etwas und ziehen dann auch schon wieder los.
Es dauert ab hier nicht mehr lange und es wird immer voller. Echte Menschen - und so viele. Die Seilbahn kommt hier an und mit jeder Runde platzt eine neue Kugel und gefühlte 50 fröhlich lachende große und kleine Menschen quellen daraus hervor.
Wir sind endlich oben und froh darüber. Alle anderen wissen nicht, was wir hinter uns haben. Steile Hänge durch Wolf-verseuchtes Gebiet. Jederzeit hätte ein Steinschlag unser junges Leben beenden können. Wir wussten nicht - was noch vor uns lag.
Hier oben kaufte ich mir einen Stock und ein zwei Kleinigkeiten für die lieben zu Hause.
Wir gingen vor zur Plattform und waren überwältigt von dieser Aussicht.
Gegenüber die Rosstrappe, unter uns die Bode und rechts weit hinten die Stadt / das Dorf Bodetal mit einer sehr freundlichen Verkäuferin. Möge sie noch vielen Touristen den Weg weisen.
Hin und wieder trifft man auf Leute hier die augenscheinlich Höhenangst haben. Diese schleichen sich an ihren Partnern festklammernd, mit der Zehenspitze den Weg ertastend langsam vorwärts.
Einige Zeit geniessen wir hier noch, müssen dann aber weiter da wir zeitlich an den Zug gebunden sind, der lt. Lars um 17:45 Uhr fährt.
STOP ... Stempel. Ja ... Stempel müssen wir noch holen. Wir fragen nach dem Stempelstop und uns wird gesagt das wir rechts am Tierpark vorbei müssen und dahinter ist es dann gleich. Vorwärts marsch.
Der Tierpark - nunja - von aussen ist nicht viel zu sehen und er macht auch keinen so tollen Eindruck. Am Ende dessen laufen ein paar Wölfe gelangweilt oder vegetierend oder beides durch ihr Gehege. Mir gefällt es nicht, aber wenn es Geld bringt kann man solche Tiere schon mal einsperren.
Eine Stempelstation gibt es hier nicht. Wir laufen noch ein Stück um den Park herum - nix. Freunde schneller Entschlüsse die wir sind latschen wir den Weg zurück, da wir die Station im Tierpark vermuten. Am Eingang angekommen fragen wir den Einlasser welcher aber scheinbar keinen Plan hat und von der Aussprache her eher ... lassen wir das, er kann ja nix dafür.
Nun stehen wir da - am Tierpark wieder lang und hinten runter oder wir gehen den Weg den wir gekommen sind. Nach zwei Schnäpsen die die Gruppe gegenüber in sich rein geschüttet hat steht wenigstens deren Entscheidung fest - ein weiterer "Kurzer".
Wir müssen hier weg und gehen wieder am Tierpark lang und machen uns dahinter an den Abstieg. Dank der raubvogelartigen Augen von Jaqueline entdecken wir unseren Stempelkasten und drücken uns den dritten von 222 Stempeln in unser Heft.
Der Rückweg gestaltet sich für die Füsse als unangenehmer. Der Weg ist ca 60 cm breit, voller glitschiger Steine und nassem Laub. Macht richtig Laune bei jedem Schritt die Steine durch die Sohle der Schuhe zu spüren. Der Weg hat richtig mit denken zu tun, das wird anstrengend mit der Zeit. Fuß vor - schauen Blätter ? Fuß nicht absetzen - schauen blöde Steine ? - Fuß nicht absetzen. Ihr kennt das. Irgendwann ist es völlig egal.
Ich lauf so das ich nicht den Abhang runter knalle, das würde 'ne Schneise geben die meine Eltern nicht bezahlen können und hab ein Auge auf Jaqueline bei der die Pommes oder die Currywurst ordentlich auf dem Magen geschlagen haben.
Nachdem uns ein Känguruh mit orangener Jacke überholt hat, welches hier springend an uns vorbei marschiert dauert es nur noch 1 Stunde bis wir unten an einer kleinen Taverne ankommen.
Schnell mal auf's Klo und - man glaubt es nicht - den 4. Stempel geholt.
Ab jetzt ist die Strasse betoniert oder asphaltiert und das laufen ist deutlich besser. Unserer Kameradin geht es aber noch immer nicht besser und irgendwann ist es endlich soweit und sie schreit eine Kastanie an. Wat mutt - dat mutt.
Wir kommen am Seilbahn-Auffangbecken vorbei und gelangen wieder in die Stadt.
Am Bahnhof macht Lars sich ein kleines Abendessen, Jaqueline will schlafen ich wechsle die Schuhe und will nach Hause.
Irgendwann kommt der Zug, wir schnappen uns einen vierer Platz und fahren endlich wieder heim. So geht in Potsdam angekommen ein doch sehr schöner und gelungener Tag zu Ende.
Danke an die beiden die da mit waren - gern wieder.
Kommentare (0)
Dieser Thread wurde geschlossen.