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Werdegang eines Buches mit Tips und Ratschlägen.
Was waren meine Erfahrungen zu meinem Buch. Was habe ich gemacht und wie kannst du aus meiner Erfahrung profitieren.

Für jeden, der auch gerade dabei ist, ein Buch zu schreiben oder nicht weiter weiß, hier ein paar Erfahrungen.
Mir ist es so ergangen, das ich voller Eifer angefangen habe und irgendwann komplett die Lust verloren habe.
Dem Buch ist es egal wie lange es auf Halde liegt, aber meinem Köpfchen nicht.
Je mehr Zeit ins Land geht, desto schwieriger ist es, sich zu erinnern. Das trifft vielleicht nicht auf alle Genres zu, aber da ich von einer Reise erzähle, gehen bei mir halt Sachen flöten irgendwann.
Während meiner Reise habe ich mir immer wieder Stichpunkte gemacht und nacher alles ins Handy diktiert. Das ganze ist erstens hilfreich für's Köpfchen, aber auch ungemein lustig, wenn man später wieder reinhört und im Hintergrund beispielsweise die Geräusche vom Auto hat und die Musik die lief. Hab viel geschmunzelt dabei.
Irgendwann sitzt man dann vor einem Stapel ausgedruckter A4 Seiten und ist einerseits glücklich, es geschafft zu haben. Andererseits würde man auch gern ein kleines Feuer machen.
Die Arbeit ist mit dem Schreiben bei weitem nicht getan.
Ich bin immer davon ausgegangen, das ich eine gute Rechtschreibung und auch ein gutes Verständnis von Satzzeichen wie Punkt und Komma habe.
Dank meiner Lektorin Rieke Conzen wurde ich hier schnell mal runter geholt vom hohen Ross. Der Job den sie macht könnte ich nicht. Es geht mir nicht in die Birne, wie man sich fremde Texte durchliest und dabei auch noch auf Groß- und Kleinschreibung sowie auf Punkte, Kommas, Semikolons (Semikola ?) .... grrr .... achten kann. Dazu kommt dann vielleicht noch, das man ja die Texte verstehen muss um auch noch Verbesserungsvorschläge zu machen.
Ihr glaubt nicht, was ich an roten Markierungen am Rand des Word-Dokumentes hatte. Da fühlt man sich sofort in die Schulzeit zurück versetzt.
Okay, für den Autor heißt es also, jemanden finden, der das Werk lektoriert und korrigiert. Hier findet man multimilliarden Webseiten. Ich habe mir hier einiges an Angeboten eingeholt und die schwankten von 500 Euro bis knapp 3000 Euro. Und jetzt picke man sich hier jemanden raus.
Bei mir was es letztlich auch eine Entscheidung eine Mischung aus Sympathie und Bauchgefühl bestand. Selbstverständlich spielt auch der Geldbeutel eine Rolle.
Rieke war hier für meine Begriffe schnell und äußerst kompetent und ich hatte mein fertiges Manuskript schnell komplett fertig.
Was jetzt ? Wie bekommst du dein Buch unter die Leute ?
Suchst du jetzt im Web nach Verlagen stößt du auf so Sachen wie Drömer oder ähnliches. Jetzt schnappst du dein Manuskript und trägst es phsyisch oder virtuell zu dem Verlag deiner Wahl. Wenn du Glück hast bekommst du eine Antwort - oder auch nicht. Diesen Vorgang mit dem Manuskript verschicken wiederholst du jetzt 2 - 80 mal und wartest. Wer hier Glück hat - meine herzlichen Glückwünsche.
Ich hab mich - obwohl ich anfänglich so gar nicht wollte - für Amazon entschieden.
Auch hier kommt nochmal richtig arbeit auf einen zu.
Amazon stellt dir beim KDP die Möglichkeit zur Verfügung online ein Cover zu erstellen und dein Manuskript hochzuladen.
Auch Preise kannst du hier bereits definieren. Aber der Reihenfolge nach.
Beim Cover bist du so ziemlich "in eine Form gepresst". Vordefinierte Schriftarten und das Cover muss in einen bestimmten Rahmen passen.
Das Manuskript wird hochgeladen und dann gibtbs am linken Rand gaaaaaaaaaaaanz viele Tips und Hinweise und Fehlermeldungen. Text zu weit links, Bilder passen nicht, das komplette Programm. Zum Mäuse melken.
Irgendwann nach unzähligen Stunden ist man fertig und denkt - jetzt gehts los. Alles gespeichert und es folgt ein Klick auf den Button "Zum nächsten Schritt - Preis festlegen".
Hier wird es nochmal interessant.
Der Druck des Buches kostet Geld, verstehe ich und das zwackt sich Amazon schon mal ab von deinem Preis.
Das Buch wird übrigens on Demand gedruckt. Es liegt also nicht im Lager und ist nach 2 Stunden beim Käufer. Trotzdem ist der Versand recht fix wie ich meine.
Jetzt behält Amazon einen Prozentsatz von über 50 und unter 70 für sich.
Ganz grob bekommst du also 2 Euro wenn dein Buch für 15 Euro über den imaginären Ladentisch geht.
Da Amazon nicht nur in Deutschland aktiv ist, sondern ein globales riesengroßes trillionenschweres Unternehmen ist, kannst du hier auch nach US oder ES oder FR verkaufen. Die freuen sich bereits drauf, ein Buch in deutscher Sprache zu erhalten.
Wenn du hier alles angegeben hast geht es los und die erste Million ist um 600 Jahre näher gerückt.
Der nächste Schritt auf dem gelben Button unten rechts ist "Buch jetzt veröffentlichen". Die Aufregung steigt ins unermessliche und der Klick klingt wie der Urknall. Es ist geboren - dein eigenes feines phantastisches Buch.
Pustekuchen - Amazon checkt das jetzt intern erst und prüft, ob es den Richtlinien entspricht. Dafür lässt man sich gern drei Tage Zeit. Solltest du also vorhaben, dein Buch zu einem bestimmten Datum zu veröffentlichen ... das wird nicht einfach. Amazon benötigt bis zu 72h. Es kann auch schneller gehen wie in meinem Fall. So war es dann bereits im Mai erschienen anstatt wie gewollt oder geplant im Juni.
"A few days later ... " Dum di dum di dum ... *Spongebob*
Dein buch ist erschienen und du kannst die ein Autoren-Exemplar liefern lassen. Noch ein paar Tage später hältst du dein Buch in der Hand und bist stolz wie Bolle.
Beim blättern fällt dir auf, das Texte zu weit nach unten ragen, Bilder überlagern die Seitenzahlen. Erneut kommt der Gedanke mit dem Feuer auf.
Ich weiß nicht, wie viele Exemplare ich bestellt habe. Fünf ? Acht ?
Ich habe Stunde um Stunde, Tag um Tag das Layout angepasst. Jedes mal prüft Amazon dann ob alles in Ordnung ist und deren Richtlinien entspricht.
Es gab Momente, da wäre ich gern auf den Boden gestürzt, in die Fötusstellung gegangen und hätte laut geschrien oder geweint oder beides.
Auch hier kommt aber der Tag und das soll deiner Aufmunterung dienen - alle Fehler ausgemerzt. Bilder passen, Text passt. Das letzte Exemplar ist so wie man es sich vorgestellt hat.
Jetzt siehst du, das Amazon ja auch Hardcover anbietet. Waaaahnsinn, also los - Hardcover fertig machen. Gleiche Prozedur. Cover erstellen, Text hochladen. Warten. Auch hier geht Zeit ins Land bis das fertig ist. Aber - du kannst hier das Layout vom Softcover nehmen und das passt.
Preise sind hier so eine Sache. Das Buch ist teurer - deutlich teurer. Wenn du dann schaust, was du an Tantiemen bekommst ... Da kannst du gleich frische Zitrone mittig teilen und in die Augen reiben.
Was solls, die Arbeit ist getan - lass es so.
In der Übersicht siehst du nun beide Bücher in aller Pracht untereinander und entdeckst. Was du aber noch entdeckst ist Kindle. Wer Kindle nicht kennt - das ist die Version des Buches im eBook Format. Also diese kleinen Tablets, die nix können außer Buchstaben und Zahlen darstellen - schwarz - weiß.
Ich war jetzt also einmal dabei das Buch als Softcover und als Hardcover anzubieten. Warum nicht auch als Kindle.
Hier geht dann aber das Theater los. Man benötigt Software um ein eBook zu erstellen. Die Software kostet Kohle und manche recht viel davon.
Ich habe mir hier nichts davon geholt. Ich habe den Vorteil, das ich programmieren kann mehr oder weniger. Also habe ich mir hier die Mühe gemacht und das ganze eBook im Quelltext erstellt. Dafür gingen locker noch mal acht bis zehn Stunden drauf. Zu der aufgewendeten Zeit kommen Kaffee dazu, Selbstgespräche und Selbstmotivation sowie auch einiges an Flüchen und Verwünschungen.
Wenn das Ding dann aber fertig ist und man hier bei den Preisen ankommt stellt man fest, das man hier die meißten Tantiemen verdient. Klar - alles online, keine Druck oder Versandkosten.
So, das nun auch fertig, ein Buch in drei verschiedenen Ausführungen im "Bookshelf", jetzt können die Kunden kommen. Also die, die sich für ein Nischenprodukt interessieren in dem es nicht um "Navy CIS" oder "Sissi und der große Franzl" geht.
Ich habe im ersten Monat durch Freund, Bekannte und verschiedene Bestechungen ein paar Bücher verkaufen können, jetzt zwei Monate später stagniert es schon ganz schön.
Das heißt für mich und für dich - Werbung machen. Immer, überall, auf allen Wegen. Mach auf dein Buch aufmerksam.
Fazit: Ein eigenes Buch zu haben ist schon was tolles und fühlt sich gut an. Der Weg dorthin ist unendlich schwer wie ich finde. Wenn man hier nicht Hinz und Kunz hat, die immer wieder kommen und fragen wie weit man ist und wann es fertig ist - glaub mir, es wäre ein kleines aber schönes Feuer geworden.
Wenn du Fragen hast, versuche ich dir die gerne zu beantworten. Schreib mir einfach eine Mail.
Mein Buch findest du hier: https://amzn.to/3mpIE0l