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Indikation oder was brachte mich zu diesem Schritt
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Vorgeschichte
Mein Weg zum Bypass
Wer Übergewichtig ist oder war, weiß womit man täglich zu kämpfen hat.

magen-bypass
Ich bin ein Typ, der das Leben genießt. Ich fröhne meinen Hobbys, dem Angeln, dem Motorrad fahren und dem wandern.
Dich - wenn du ein gesundes Körpergewicht mit dir bringst - möchte ich hier mitnehmen um die Welt aus den Augen eines Übergewichtigen Typen zu sehen.
Kommst du mit Übergewicht auf meine Seiten, möchte ich dir zeigen was man machen kann, aber nicht unbedingt muss. Warum - lies selbst.
Ich esse für mein Leben gern und genieße das. Gleichzeitig schwinge ich meinen Kadaver mit knapp 120kg bergauf und bergab 20 bis 30km durch den Harz.
Ich bin drei bis fünf mal in der Woche im Fitnesscenter. Laufen, Rad fahren und ein bisschen an den Geräten.
Eine Kur habe ich gemacht. 6 Wochen. Segen und Verteufelung zugleich.
Segen - da ich hier auf 112kg abspecken konnte. Eine Qual, so lange von der Familie getrennt zu sein und das zu Weihnachten und Silvester.
Leider hielt das ganze nicht lange vor und ich hatte mein (un-)normales Gewicht wieder drauf. Mehr und mehr machte sich das auch gesundheitlich bemerkbar.
Diabetes Typ II, die Gelenke knirschen und schmerzen und ein fantastischer BMI von 38 - also 120kg auf 1,75m. Meine Bandscheiben, die eh schon hin sind verhindern ausgedehnte Spaziergänge. Stellenweise überstehe ich den Tag nur mit hochdosierten Schmerzmitteln.
Ein Teufelskreis und ich bin eindeutig zu klein für mein Gewicht.
Wenn ich zu uns in den zweiten Stock muss - am besten noch nach dem einkaufen - sind die Knie noch das kleinere Übel. Interessant wird es, wenn man oben ist und sich vorkommt als hätte man den Himalaya bestiegen.
Die Lungen schreien nach Sauerstoff und es dauert eine Weile, bis man sich wieder erholt hat.
Wenn der Rücken entlastet ist, kommen die Bandscheiben dazu und hacken mit kleinen Messern in der Wirbelsäule rum.
Abends dann noch mit der Frau einen schönen Spaziergang. Gerade im Sommer, wenn es dann nicht mehr so heiß ist eine Wohltat. Eine Wohltat aber nur dann, wenn man vorher bereits seine Schmerzmittel genommen hat, weil man weiß das es anders gar nicht geht.
Vergesse ich diese oder bin der Meinung, das es auch so geht folgt die Strafe auf dem Fuße.
Oft lag ich weinend und Zähne knirschend vor Schmerzen auf der Couch, habe Gott und die Welt verflucht und gehofft, das es schnell vorbei geht. Leider war das nie der Fall. Die Schmerzen dauern lange.
Genug des Selbstmitleids.
Vor gut einem Jahr war Schluss mit dem Theater. Ich musste Gewicht abnehmen und es war mir egal wie. Da das klassische Fitnesscenter, laufen usw. nicht funktionierte schaute ich mich um und las viel im Internet.
Magen-Ballon, Schlauchmagen, Magen-Bypass oder Magenband. Auch toll waren Tabletten, die in 14 Tage 30kg von einem runter holen.
Ich entschied mich für den Bypass. Hopp oder Top - Ganz oder gar nicht.
Ich besprach mich mit meiner Frau wie ich es mit allem mache und so ganz war dort keine Begeisterung. "Nimm lieber ein Magenband" oder "Wäre ein Ballon" nicht am besten ? Eigentlich richte ich mich immer nach Ihrer Meinung, da sie fast immer recht hat und mich von Blödsinn fern hält.
Dieses mal wollte ich es auf die radikale Weise. Warum ? Ein Ballon ist für mich eine temporäre Angelegenheit. Ist der weg, werd' ich wieder fett.
Vom Magenband hört man dier das eine und dort wieder das andere. Die einen schwören drauf, die anderen hatten Komplikationen.
Blieben also Schlauchmagen oder Bypass.
Aufgrund meiner Diabetes fiel hier das erste auch weg und übrig blieb der Bypass. Genau meins - unnützes Fleisch muss weg.
Ich ging zu meiner Ärztin und besprach mich mit ihr. Sie fand die Idee in Ordnung aber meinte, das es hier kein zurück gibt, wenn die OP durch ist. Auch das es ein langer Prozess ist, bis man auf dem Tisch liegt.
Wissend, ging ich die Sache an.