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War es ein Fehler ? Wie geht es heute so ?
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Fazit und Tips
Was habe ich gelernt

fazit-und-tips
Post OP
Ich bin jetzt 8 Wochen nach der OP.
Es gibt Für und Wider die ich für mich persönlich feststelle. Das muss nicht hießen, das es auf dich oder andere zutrifft.
Ich habe in 8 Wochen jetzt 22kg abgenommen und bin von 120kg auf 98kg "gestürtzt" kann man sagen.
Körperlich geht es mir deutlich besser.
Ich bin viel aktiver geworden und will es bleiben. Treppen gehen mittlerweile recht entspannt. Spazieren geht ohne Schmerzmittel, die ich vorher immer schon genommen habe, bevor wir los sind.
Mein Blutdruck ist fantastisch und mein Blutzucker ist optimal.
Ich kann jedem empfehlen sich hier ein automatisches Messsystem zu holen. Meins war von einer Firma (so gelb mit blauem Schriftzug), die Top sind mit dem Produkt (ganz flaches Teil). Das ist aber auch das einzige Gute. Das Negative ist, sie sind verdammt teuer wie ich finde mit 70 Euro für 14 Tage Chip-Laufzeit und der Service dort ist - nein, reden wir nicht darüber.
Heftet euch nach der OP wenn ihr zu Hause seit, so ein Ding an den Oberarm. Sieht beim ersten mal auspacken und aufmachen etwas beängstigend aus, aber nur wenn man so ein Weichei ist wie ich. Unter der Haut bleibt nur eine Art Faden, keine Nadel.
Der Chip sendet euch an eine App auf dem Handy regelmäßig die Blutzuckerwerte. Zudem könnt ihr einstellen, das er euch warnen soll bei Über- oder Unterzucker. Gerade das letzte ist absolut wichtig. Ihr werdet wahrscheinlich mit dem Dumping-Syndrom in Berührung kommen.
Ich selbst bin insgesamt 4mal nachts unterzuckert, was aber dank des Alarms kein Thema weiter war. Aber ohne den, oder ohne es zu merken rutscht man da schnell ins Koma und aus dem kommt man alleine nicht mehr raus.
Also bitte bitte - kontrolliert euren Zucker nach der OP.
Mag sein, das der ein oder andere gar nichts hat und meint, warum ich hier so drauf poche.
Ich will einfach nicht, das jemand drauf geht, weil er es nicht wusste.
Speis & Trank
Ich trinke heute noch lieber Suppe über den Tag verteilt, als mit Mittag zu machen. Ich hätte nie gedacht, das sich ein Mensch nur von Suppe ernähren kann wie die 2 Wochen direkt nach dem Krankenhaus. Es geht.
Später kommt noch Joghurt dazu. Gekochte Möhren oder Kartoffelbrei gehen auch gut. Laktosefreie Milch schmeckt komischerweise jetzt.
Essen kann ich mittlerweile alles, musste mich hier aber wie in der Klinik gesagt wird, an alles erst ran"tasten".
Fleisch geht, aber man merkt, das der Magen zu tun hat.
Was nicht geht ist Mürbeteig oder Brötchen .... so Hefe-Sachen lass ich die Finger.
Was geblieben ist, ist trinken. Ich schaffe wohl die 1,5 Liter nicht immer, aber ich trinke mehr als früher.
Zu beachten ist auch - niemals essen und trinken beieinander. Immer so 30 Minuten Zeit lassen dazwischen. Dadurch das der Magen und der Darm irgendwie nue verknüppert wurden, wird sonst gleich alles aus dem Magen gespült und ist weg. Und der kleene ist nur noch Mini (150ml) und hat so schon kaum Zeit, Nahrung aufzuspalten und zu verwerten. Womit gleich das nächste Thema aufploppt.
Toilette :) Es wird weniger - deutlich weniger was ihr an Toilettenpapier braucht. Klar - ist ja auch weniger was ihr einkauft an Essen.
Was vielleicht noch gesagt werden sollte. Es kann auch zu üblen Schmerzen kommen.Hatte ich bisher zwei mal. Einmal war es Mürbeteig mit Milch (ich Idiot) und das andere mal habe ich bereits erfolgreich verdrängt.
Also solche Bauchschmerzen hatte ich noch nie vorher. Dazu kam ordentlich würgen ohne das je was hochkam und der Kreislauf hat richtig Programm. Mir hat hierbei geholfen, mich hinzulegen, Beine hoch, eine Buscopan und 30 Tropfen Nuvaminsulfon. Dauert einen Augenblick, aber wenn dann der Schmerz nachlässt .... dann schläft man ne Runde.
Fazit hier: Es funktioniert sehr gut. Probiert euch aus, aber in Maßen.
Der Kopf
Der Kopf ist nach wie vor mein Problem. Klingt sehr zweideutig und der ein oder andere wird schmunzeln wie ich jetzt aber im Ernst.
Psychisch ist es belastend wie Sau.
Wenn man überlegt was ich abgenommen habe bisher. Hätte ich das nicht auch, wenn ich einfach meine Ernährung umgestellt hätte anstatt mir gleich den Magen wegschnippeln zu lassen ???
Wären dann die ganzen anderen Wehwehchen nicht auch verschwunden ?
Manchmal wünsche ich mir ein halbes Schwein auf Toast und wenn ich dann die Augen schließe und es mir vorstelle fange ich an zu sabbern.
Grillen mit Freunden oder Familie ? Essen gehen ist heute noch die pure Selbst-Kasteiung. Selbst ein Kinderteller ist meißt noch zuviel. Ich vermisse es fürchterlich.
An Alkohol traue ich mich bis heute nicht, obwohl es nach Aussage des Arztes ein preiswertes Vergügen wäre. Eine viertel Flasche soll wirken wie ein Kasten. Lassen wir Übertreibungen außer acht, reicht aber auch wenn es wirkt wie ein viertel Kasten. Also lass ich es ganz sein. Stört mich am geringsten.
Dumm ist halt, der Kopf lebt noch in den alten Gewohnheiten und schreit wie ein kleines Kind nach einem Rind und der Körper hockt grinsend da und meint "Probiers mal Freundchen".
Beides passt noch nicht zusammen, aber ich bin guter Dinge. Ich muss mir immer wieder vor Augen halten, das die Vorteile doch den Nachteilen überlegen sind.