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Gross-Rosen
Auschwitz 2
Wie aus einem kleinen Gefangenenlager aus Zelten ein Konzentrationslager wird.

3. Juni 2017
Gross-Rosen war meine letzte Station in Polen und gemütstechnisch die schwerste - irgendwie.
Gross-Rosen ist ein - ich denke recht unbekanntes Arbeitslager. Hier handelt es sich um einen Granitsteinbruch welcher bereits vor dem Krieg aufgetan, aber während des Bestandes des AL's deutlich vergrößert wurde.
Der Kommandant des Lagers war bekannt dafür, stets mit einer Kette in der Hand durch das Lager zu laufen um die Gefangenen willkürlich zu malträtieren.
Wenn man weiß, das der Kommandant vor dem Krieg ein Tischler war, zeigt das in meinen Augen deutlich, was der Krieg aus einem Mann machen kann.
Es kam während der zwei täglichen Appelle - in denen die Gefangenen stundenlang bei Wind und Wetter stehen mussten - regelmäßig zu Hinrichtungen am Galgen. Auch hier machten sich die Aufseher die Hände nicht selbst schmutzig. Die Bank auf der die Delinquenten standen, wurde von Häftlingen weggezogen.
Der Tag begann um 6 Uhr morgens und dauerte oftmals nicht weniger als 12 Stunden in denen im Steinbruch schwerste Arbeiten verrichtet wurden. Die durchschnittliche Überlebensdauer betrug 5 Wochen.
Ein Häftling sagte einmal: "Der Steinbruch ist der sichere Tod".
Interessanterweise trugen einige Baracken die Namen bekannter deutscher Unternehmen wie beispielsweise Blaupunkt oder Siemens 1 und Siemens 2. Diese Unternehmen erkauften sich dort Arbeitskräfte für 1,20 RM.
Ein großes Denkmal wurde auch in diesem Lager errichtet. Früher stand am Sockel dieses Mahnmals eine große Statue, welche später durch ein großes Grablicht ersetzt wurde. Das Mahnmal stellt gleichzeitig ein Mausoleum dar, welches gefüllt ist mit der Asche der Toten, welche nach der Befreiung des Lagers gefunden wurde.
Viele der Gebäude hier hatten einen unterirdischen Teil, was wohl der Tarnung dienen sollte.
Wie in scheinbar jedem Lager war auch hier wieder ein Kramtorium von Nöten. Nachdem das Lager schnell anwuchs wurde hier später ein größeres Krematorium mit 3 Öfen errichtet.
Die Delinquenten mussten sich hier ausziehen, auf die Sektionstische legen und wurden mit einer Injektion von Blausäure ins Herz hingerichtet.
So schlimm die Lager alles sind oder waren in denen ich zu Besuch war - dieses hier war sehr speziell.
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