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Stempeljagd
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Stempeljagd
Jagd auf die Wandernadel
Zwei Stempel der Harzer Wandernadel an einem Tag sind interessant. Vier dagegen sind extrem.
Beine Leute .... ick hab so Beine. Jeder in meiner näheren Umgebung hört das seit gestern und fühlt sich genervt. Nein ... hier ist keine Liebe - kein aufrichtiges Mitfühlen. Die eigenen Kinder schaut man an wenn man an ihnen vorbeihumpelt und die zucken nur mit den Schultern und meinen "Selbst Schuld Papa.". Von der lieben Frau kommt "Ich find gut das du das machst" und grinst. Meine Oberschenkel sind mittlerweile so muskulös - die bilden unter Spannung schon nen festen Quader. Quader ... kennt ihr noch aus der Schule ? Lustig ist es wenn man dann dagegen schnipst - so mit Daumen und Zeigefinger. Gibt n minutenlanges zucken im Muskel und Papa läuft vor Schmerz der Schaum aus'm Gesicht. Ick wollte nur euer Mitgefühl - klappt auch nicht, ich merk das. Also kommen wir zum Trip.
Der heisst Stempeljagd aus zwei Gründen. Erstens - er sollte ursprünglich "Wandertour of absolutely Death" oder "Planlos verlaufen im Harz" heissen. Zwotens war es eigentlich eine Tour um unser Stempelheft ein wenig aufzupeppen und 4 .... VIIIIIIEEEEERRRRR ..... weitere Stempel zu holen. Bisher waren es auf jeder Tour höchstens 2.
Wie immer fuhren wir mit der HEX ab Potsdam zu einer unchristlichen Zeit los. Da unangenehmes Wetter angesagt war, hatte ich etwas mehr an als sonst, was sich als äußerst schlau herausstellte. Ick bin ein Fuchs.
Auch wie immer fuhr die Bahn 3 Stunden bis Thale. Unsere Gedanken gingen mal hier hin und mal dorthin. Mittlerweile kannte man die Gesichter die sich in der Bahn befanden zu einem großteil und wusste auch, wem man auf dem Rückweg begegnete.
In Magdeburg kam dann tatsächlich die Sonne heraus was die Stimmung noch mehr hob. Allerdings wurde auch das weiße Übel welches ich nicht leiden kann draussen immer mehr. Meine Stimmung sank bis Thale dann soweit, das ich bei Stimmung = +/- Null ausstieg. Wir hatten einen strammen Zeitplan für die vier Stempel. Elf Uhr Ankunft in Thale und um 17:22 Uhr fuhr unsere Kutsche ab Neinstedt wieder gen Heimat* Potsdam. Verpassen wir die, gib es nur Plan B und C die vorsahen in eine Unterkunft für eine Nacht zu finden oder ein überteuertes Ticket nach Potsdam zu kaufen für einen Zug der irgendwann fuhr. Also ... Stiefel geschnürt und in 6 Stunden in Neinstedt.
Etwas Zeit machten wir bereits beim Aufstieg gut. Da wir den kannten nahmen wir für 5 Euro die Seilbahn zum Hexentanzplatz hoch. Oben angekommen orientierten wir uns erst mal in Richtung des ersten Zieles - der "Prinzensicht". Der Weg war schnell gefunden. Wir waren bestens ausgerüstet. Lars mit GPS Gerät, Janine mit der Harz App und Kompass und auch ich stand mit meiner Harz App nicht ganz ohne da.
Quer über den gut besuchten Hexentanzplatz marschierten wir am Tierpark vorbei wo man heute statt Wölfen unterschiedliche Greifvögel sah. Mir kam kurz der Gedanke, das die Tiere hier je nach Saison ausgetauscht werden und im Herbst wieder Wölfe zu sehen sind. Clever die Inhaber, so sieht man nie alles auf einmal und muss immer wieder kommen. Im Frühjar gibts bestimmt die Luchse die auf manchen Schildern zu sehen waren und ab Sommeranfang die Hexen, die von der Walpurgisnacht übrig waren.
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Immernoch erstaunt über soviel Gerissenheit schloss ich wieder zu den beiden auf.
Hinterm Tierpark links trafen wir auf das erste Schild in Richtung "Prinzensicht". Darunter stand "Sackgassenweg". Sackgasse .... zu dritt konnten wir hier oben in der dünnen kalten Luft mit dem Begriff nix anfangen. Zu Hause ja ... unterwegs im Auto wäre bei diesem Schild sofort klar gewesen - 'pass up jung ... da jehts net weita'. Uns war das Schnuppe und ab dafür.
Wir stapften ca. 2km durch den Schnee und immer wieder lagen große Tannen quer über den Weg. Wir witzelten, da wir ja nun wussten warum das der Sackgassenweg ist. Kommt man ja nicht mit dem Auto lang.
Durch die Bäume bricht nun langsam die Sonne und wir sind völlig allein auf dem Weg. Kein Mensch ist weit und breit zu sehen. Nach ca 30 oder 45 Minuten sind wir angekommen und freuen uns über unseren ersten Stempel.
Ick muss für Königstiger und suche nach einer passenden Stelle was sich als nicht einfach herausstellt. Wir sind auf einem Berg, es weht ordentlich Wind und der versucht sein möglichstes, das des Königstigers Wasser einen möglichst perfekten horizontalen Bogen beschreibt - vertikal ist einfach. Irgendwann klappt das prima und mit gefühlten 6 Liter weniger geht es wieder zu den beiden zurück.
Gemeinsam schauen wir nach unserem nächsten Ziel - dem Glockenstein - und stellen fest - Sackgasse. Den ganzen Weg zurück. Jetzt war auch die Begrifflichkeit auf dem Schild geklärt. Naja ... konnte ja nur besser werden. Der Glockenstein befand sich gute 4,5km entfernt. Der Weg war anfangs gemütlich und ohne große Steigung und wir quatschten über Gott und die Welt. Wir trafen auf eine Strasse der wir folgen mussten und kamen irgendwann an eine T-Kreuzung an der wir die Richtung nicht wirklich wussten.
Ich hab einmal auf Lars sein GPS geschaut, welches periodisch die Farbe der Route änderte und dann mal der Meinung war hier ist Wanderweg oder ... nee warte ick habs .... hier is\'n Rad-Wanderweg und wenn es keinen Bock hatte, hing es sich auf und machte nix mehr. Cleveres Teil, somit konnten wir dem Gerät nicht die Schuld geben. Bei Clever fiel mir wieder der Tierparkbetreiber ein. Hier musste es einen Zusammenhang geben. Ich machte meine Harz - App an, welche uns recht fix den richtigen Weg wies und stellte fest, das diese Anwendung der Meinung war, meinen Akku binnen kürzester Zeit leer zu machen. Wat macht die im Hintergrund ? Quadratische Gleichungen im GigaHertz Takt berechnen oder was ? Zack und aus. Handy wieder in die Tasche.
Der Weg führte - wie sollte es anders sein bergauf - schliesslich waren wir gerade ne ganze Weile bergab gegangen. Berg und Tal heißt das dann. Der Weg war festgefahren und schön glatt. Ich überlegte meine Schneeketten über die Schuhe zu ziehen, musste dann aber an nen Satz von Lars denken den er mal sagte. Ich bekomm ihn hier nicht mehr zusammen, aber es war nix nettes. Also trabte ich mit und wir kamen an eine große Freiflächte ... künstlich angelegte Lichtung. Was auch immer .... die Orks hatten hier die Bäume zerhackt, mit Kettensägenöl rumgesaut und es roch so fantastisch nach Tanne. Sofort hatte ich den Geschmack der gestern gestesteten, unreifen Cherimoya im Mund und musste feststellen ... in der Nase macht sich das besser. Leider gibts kein Geruchsinternet, ich hätte euch das gern mitgebracht.
Es ging noch ein Stückchen weiter bergauf und besagtes Kettensägenöl kam mir mehr und mehr farblich nicht richtig vor. Ich war bei jedem Meter den wir zurücklegten und auf dieses Zeug stießen der Meinung es handelte sich eher um einen Hund der sich nicht unter Kontrolle oder ein kleines Loch in der Blase hatte. Ich stellte mir den Hund vor, der vor seinem Herrchen herlief und einfach nur laufen ließ. Sich keinen Kopf machen .... wat rin muss muss auch widda raus - egal wie. Ich grinste und freue mich ein wenig mehr auf's alt sein .... also richtig alt. Entweder ist einem alles egal oder man merkts nicht mehr oder man ist einfach nur böse. Bin auf meine spätere Kategorie gespannt. Alle die sich meine Freunde nennen, halten an dieser Stelle mal schön den Mund - ick kenn euch alle.
So ... Glockenstein. Angekommen. Man sagt er sieht aus wie 'ne Glocke. Ich mach mir nen Stempelt ins Heft und strenge meine ganze Fantasie an. Mütze .... Hut ..... Felsen .... große Klamotte. Glocke ? Ich nehm noch Lars' und Jainine's Fantasie und dann klappts. Ein Schild beschreibt den Stein als alte germanische Kultstätte. Weiter unten steht, das dieser Stein zur Walpurgisnacht klingt wie eine Glocke, wenn man dagegen klopft. Er soll den Hexen damit den Weg zum Hexentanzplatz weisen.
Wir trinken und essen eine Kleinigkeit und machen uns bereit für den nächsten Punkt - die Lauenburg. In entspannten 2.3km Entfernung und einer Reisezeit von ca. 45 Minuten.
Vom Glockenstein gelangt man recht schnell an eine Weggabelung mit einem Meilenstein, der uns nicht wirklich weiter geholfen hat. Auch unsere Wanderwegpunktmarkierungsgedöns pappt in weiß und blau an einem Baum. MITTIG. Ja mei .... mittig ? Okay ... entweder war der Ersteller trumbunken oder es führen beide Wege zur Burg. Als Freund schneller Entschlüsse und funktionsloser Technik nehmen den linken. Gemütlich geht es sanft bergab und man kommt nach ca. 1,3km wieder an eine Gabelung. Ein großer markanter Stein steht hier der aussieht wie ein Grabstein. Was hier fehlt ist eine Richtungsangabe. Ein Hinweis für Wanderer, wo es denn hier zu dieser BURG geht.
Wir nehmen den linken Weg, welcher nach gefühlten 846,5 Metern steil bergab geht. Also Steil .... Laub, Äste, Steine, Schnee. Glatt. Lars vor mir latscht auf einen Ast und vor mir knallt ein Busch aus dem Schnee. Lars bekommt das nicht mit, aber ick erschreck mich und muss im Kopf den bereits geplanten Schritt umdisponieren. Dank meiner Berg- und Wandererfahrung gelingt mir das problemlos und ich rutsche gekonnt auf einem Stein aus. Das Becken macht n Satz nach rechts, der Oberkörper nach links. Es knackt kurz im Gebälk und sticht in der Lunge und die Gefahrensituation ist gemeistert. Lars dreht sich um und fragt ob alles okay ist. Ick nicke nur und überleg was genau ich mir grad gebrochen hab.
Janine hat ihren Kompass draussen. Oben sagte sie das wir näher kommen, sind noch 800 Meter. Hier entfernen wir uns aber scheinbar mehr und mehr. Das einzige was fast genau stimmt ist die Höhe. Wir sind auf einer Höhe mit der Burg - sehen sie aber nicht. Vielleicht isses ja ne kleine Burg. So janz kleen. Bei den Harzern weiß man nie, womit die dumme Touris anlocken - n Vier-Jahreszeiten Tierpark geht ja auch scheinbar.
Der Kompass zeigt ne Entfernung von 1.1km. Verdammt. Die beiden schlagen vor wieder zurück zur Kreuzung zu gehen und den anderen Weg zu probieren. Ick höre nur "probieren" und blicke den Weg hinauf der sich auftürmt wie ne Steilwand. Ick rechne kurz meine Lebenserwartung hoch und schätze wie lange ich da rauf brauche ohne die Höhenrettung zu rufen. Ick nicke zu dem Vorschlag und auf gehts. JETZT Freunde ... das ist Oberschenkeltraining. Ick denke nur an Muskelaufbau. Die Muskeln fangen langsam an zu protestieren und verlangen ne Wanne mit heissem Wasser. Ich brauche glaube 5 kleinere Pausen und wir sind oben. In jeder Pause stecken sich die zwei ne Kippe ins Gesicht und ick verbrauche pro Minute 300 Liter Sauerstoff. Wie machen die das ? Muss man zum wandern rauchen ? Wenn ich da irgendwann sowas höre, fang ich mit Zigarren wieder an.
Der andere Weg also ....relativ human bergab. Jut .. ging der andere auch. Hier kommt dazu, das der Weg mehr und mehr zum Pfad wird und nicht nur nach vorn fällt, sondern auch nach links. Platz ist nicht viel und wenn man hier abschmiert hat man unten die Endgeschwindigkeit einer Space-X Rakete in 35km Höhe erreicht. Blöd nur die janzen Bäume. Egal ... Wir kommen an einem Fels vorbei an dem steht in schwarzer halbverwitterter Schrift: \"Betreten verboten\". Wir gehen dran vorbei und betreten den Felsen nicht - wie gewünscht. Ich entdecke auf der anderen Seite des Tales eine Burg auf dem Berg und zeig sie Janine. Aufgeregt wie \'n Duracell Hase freu ick mich und Janine sagt, die liegt zu hoch. Die müsste 100 Meter tiefer liegen, dann wäre sie es. Ja f*** doch die Henne. Dann halt nicht. Mist. Noch ca. 150 Meter bergab bleibt Wanderführer Lars stehen und stellt zu seinen Füssen fest - der Weg ist zu ende. Bei mir knallen die Synapsen und vermelden ein unvermeidliches Umkehren und zurück gehen. Ick kieck die beiden, die jas nix dafür können, ungläubig an und hoffe, es zaubert einer von beiden einen Wanderweg aus den Rucksäcken. Aber ... nix da. Es geht zurück. Ick schwitze. Falsch. Momentan laufe ich aus und verfluche leise denjenigen der behauptet hat, das Menschen schwitzen um sich zu kühlen.
Also kurz meine Vitalwerte oben an der Kreuzung mit dem Grabstein. Puls 254, Atmung unkontrolliert bei abermals ca. 300 Liter O2 Verbrauch, getrunken ca. 200ml leckeren Pfefferminztee, ausgeschwitzt ca. 15 Liter Pfefferminztee, Kaffee, 1 Tasse Kakao und Wasser.
Wir wandern fröhlich den Weg zurück bis zur letzten Markierung. So langsam schieben wir einen kleinen Hass auf den nächsten Stempel. Jetzt jedenfalls sind wir auf dem richtigen Weg.
An einer kleinen Weggabelung gab es kurze Meinungsverschiedenheiten wo es weiter geht, weil unser WanderwegmarkierungszeichenAmBaum nicht da war, wir aber 3 Wege vor uns hatten.
Wir nahmen den mittleren ... den richtigen .... hmm .... er führte in die richtige Richtung, nur das Gefälle führte scheinbar direkt in den Tod. Nicht vergessen lieber Leser ... es hatte geschneit, es war glatt und man sah die SCHEISS Steine nicht unterm Schnee, die nur darauf lauerten einem die Füße zu brechen und dann zu kichern. Lars fröhlich vorne weg, Janine 2 Meter vor mir und icke hinter her. Irgendwann liess Janine mich vorbei mit den Worten, "Das macht mich ganz kirre wenn du hinter mir bist". Ich dachte nur: "So geht es jeder Frau" und ging mit pantherhafter Geschmeidigkeit an ihr vorbei.
Plötzlich - uns kamen Leute entgegen. Am liebsten hätte ick laut gelacht und gesagt "Ihr armen Schweine, kehrt wieder um es ist sinnlos". Aber Janine kam mir zuvor und sagte freundlichst "Gleich geschaftt." Den Aufstieg konnte sie nicht gemeint haben. Heute gehe ich davon aus, das sie den plötzlichen Herztod meinte.
Endlich waren wir unten. Mir taten die Zehenspitzen weh - wenn es nicht so weh täte würde ich mitlachen. Bei jedem Schritt rutschten die immer ein Stück vorn gegen den Schuh. Oder ... mein Fuss schob von hinten dagegen. Irgendwie so. Jetzt waren wir unten und der Weg wurde besser. An einem kleinen Bach entlang bis zu einer weiteren Gabelung. Die technische und die menschliche Entscheidung fiel gleich aus. Natürlich ... bergauf. Eine festgefahrene eisglatte Strasse. Wir liefen mitten drauf. Janine links, Lars rechts und ich in der Mitte. So hatte jeder einen Streifen Schnee auf dem er einigermaßen gehen konnte. Ick dachte nur an ein Auto, welches uns entgegen kommen könnte. Bremsen ist hier nicht fiel und wenn, dann knallt die Karre in mich rein. Das gibt ne Beule im Lada. Meine Oberschenkel melden sich kaum noch, ich denke, die werden morgen streiken. Wir kommen an der Burg an und stempeln den dritten Stempel ins Heft. Ein Blick auf die Uhr sagt - wenn ihr nicht n bisschen schneller macht, pennt ihr hier .. irgendwo ... im Schnee oder bei Hexe Babajaga. Also nicht lang gerastet und weiter gehts. Letzter Stempel anvisiert - Teufelsmauer. Das schöne ist, es geht nur noch bergab. Das weniger schöne ... es sind 4.85km. Von dort aber auch noch zurück ein Stück bis zum Bahnhof.
Wieder bergab. Ich hab Beine und Füße. Nach der Hälfte des Berges kommt das rechte Knie dazu. Ick weiß nicht mehr wie ich laufen soll. Stock rechts, Stock links. Treppen vor uns und ein wackliges Holzgeländer. Darunter ein drohender Elektrozaun. Abgefahren, knallste hier aufn Buckel rutschst du garantiert noch n Meter und hängst dann in dem Zaun. Welcher perverse hatte denn bitte diese Idee ? Hexe Babajaga brauch Nachschub oder wie ? Blöde Kuh.
Jede Stufe die ick nehme zittern mir die Beene vor Anstrengung. Irgendwann sind wir dann endlich unten auf der Strasse die uns zur Teufelsmauer bringt. Ich schieb mir ne Hand voll Schnee in den Göbelschacht und auf gehts.
Die Strasse zieht sich wie Honig. Die beiden vor mir bekommen immer mehr Abstand. Das was ich an Getränken bei hatte war bei dieser Unternehmung viel zu wenig und ist längst alle. Essen könnt ich auch grad was, hab aber nur noch nen kleinen Schoko-Riegel oder ne kleine salzige Salami. Beides Mist, wenn man Durst hat. Da schau ... ne Kleingartenkolonie - "Zum Kohlacker" gegründet 1933. An einem Garten ein Schild - Fruchtsaftvertrieb Hr. Dingsbums. Ick glaub mein Schicksal will mich rollen.
In Neinstedt angekommen verlangt Lars mein Wanderbuch und sagt, das wir uns am Bahnhof treffen. War zeitlich sicher die beste Entscheidung aber mein Gewissen wird damit sicher noch 2 - 3 Tage zu tun haben. Die beiden ziehen davon und ich geh zum Bahnhof. Es ist 16:54 Uhr und ick wechsel erst mal die Schuhe. Eine Wohltat wenn nur der Durst nicht wäre. In der Bahn bestell ich erst mal die Kaltgetränke-Karte hoch und runter schwör ich mir. 17:05 Uhr. Nix zu sehen von meinen Mitstreitern. Kacke - ich bereite mich darauf vor, Neinstedts Gastfreundlichkeit kennen zu lernen. Es ist 17:15 Uhr und die beiden kommen über die Schienen zu mir auf den Bahnsteig gesprungen. Kurz darauf fährt die Bahn ein und wir suchen uns einen Platz.
Als die Schaffnerin unsere Fahrkarten kontrolliert frag ich freundlich wie ich bin wann man bei ihr etwas bestellen kann. Sie schaut etwas pikiert uns meint kurz: "Getränke gibts erst ab Halberstadt". Ick brech zusammen. Das sind gefühlte 1000km noch. Na jut.
In Halberstadt kommt ne neue Schaffnerin - wir kennen sie schon - und ick frage ob ich etwas bestellen könnte, ick bin am verdursten. Sie meinte etwas von \"erst kontrollieren\", sieht dann aber mein scheinbar dem Flüssigkeitsverlust anheim gefallenes Gesicht und entschliest sich sofort zur ersten Hilfe mit den Worten: "Was möchtest du denn haben ?". Ich sag nur 1 Flasche Stilles, 1 Apfelschorle und 1 Cola. 3 Minuten später wird alles bis auf die Cola in der Reihenfolge in den Körper geschüttet. Wat ein Spektakel im Bauch.
Wer diese Geschichten kennt, weiß wie es endet. Wir trennen uns in Potsdam mit dem neuen Termin: 10. März.
Gute Nacht.
* meine Heimat is da, wo ick herstamme - da wo die schönen Mädchen auf den Bäumen wachsen
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