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Auschwitz 1
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Auschwitz 1
Auschwitz Birkenau
Man wird vorher von Parkeinweisern abgefangen und eingewiesen.
2. Juni 2017
Das Vernichtungslager Auschwitz I war das erste der Lager die ich mir anschauen wollte.
Es war ein heißer Tag als ich dort ankam und mir einen Parkplatz suchen wollte.
Man wird recht schnell von irgendwelchen "Einweisern" auf einen freien Platz hingewiesen. Direkt vor dem Lager werden Bus für Bus für Bus die Touristen ausgeladen.
Ich hole mir ein Ticket. welches nichts kostet und gehe zum Eingang. Hier darf man seine Taschen leeren und es wird mit 'nem Pieper geschaut ob Metallteile bei sind.
Ich packe meine beiden Messer, den Schlagring, die 2m lange Kette in die Schale und gehe durch. Nix piept, aber die Polizisten schauen recht sparsam, als ich alles wieder wegsortiere.
Wer bis hier hin glaubt, ich bin verrückt hat damit absolut recht, aber das hab ich dann doch nicht gemacht.
Wieder draussen angekommen steht man vor dem Eingang der vielen bekannt sein dürfte. Ein Schlagbaum, ein Eisentor und darüber "Arbeit macht frei".
Das Lager allgemein ist durchzogen von Stacheldrahtzäunen und Kontrollgängen. Überall lag scheinbar Hochspannung an.
Viele der Häuser sind gemauert - so auch das des Kommandantenbüros. Dem Fenster gegenüber ist ein kleiner Hügel mit einem Galgen. Angeblich jeden morgen hing hier einer der Insassen.
Nach Kriegsende wurde der Lagerleiter Rudolf Franz Ferdinand Höß an dieser Stelle selbst gehängt.
Gleich im Anschluss kommt hier die Gaskammer und das Krematorium. Es ist deutlich kühler hier drinnen als draussen. Ich habe Glück und bin so ziemlich allein, so das ich das ein oder andere Foto schiessen kann.
Es ist ein komisches Gefühl hier zu stehen und sich umzusehen.
Hinter mir kommt eine Schulklasse - ich verziehe mich wieder nach draussen.
Ich komme vorbei an zwei Blöcken an deren Ende die Erschießungswand - bestehend aus vor der gemauerten Wand aufgestapelten "Sauerkohlplatten" - zu sehen ist. Selbst für einen Galgen war hier noch Platz. Weiter im inneren werde ich auf einen sogenannten "Sammelgalgen" stoßen.
Ein Stück weiter gelange ich zu dem Block, in dem Häftlinge mit Phenolinjektionen direkt ins Herz getötet wurden - Häftlinge jeden Alters, werde dir dessen mal bewusst.
Wer in diesem Lager nicht mehr "arbeitsfähig" war, wurde dem Programm "14f13" zugeführt. Dieses beinhaltete die Überführung der Häftlinge in eine von drei Tötungsanstalten (Hartheim, Bernburg oder Sonnenstein bei Pirna).
Dem ein oder anderen ist dieses Programm eher bekannt unter dem Begriff (Häftlings-) Euthanasie. Dieses Programm hatte allerdings nichts mit der Aktion T4 zu tun. Bei T4 wurde die Tötung meißt geschönt als Gewährung des Gnadentodes, bei 14f13 wusste jeder bescheid. Die Bezeichnungen setzten sich zusammen aus der 14 für den Inspekteur des Lagers, dem f für Todesfall und einer Zahl, welche die Tötungsart (13 = Gas, 1 = natürlicher Tod, 2 = Freitod / Unglücksfall, 3 = auf der Flucht erschossen, 14 = russischer Gefangener und 14h7 = Unfruchtbarmachung) bezeichnete.
Die arbeitsfähigen Häftlinge waren in Lagernähe zum arbeiten eingeteilt. Hier unter anderem in den SS - Werkstätten, verschiedenen Industriebetrieben oder auch dem DAW (den Deutschen Ausrüstungs Werken).
Das Lager an sich besteht aus jeder Menge Unterkünften. Soweit ich weiß waren hier eine Zeit lang gut 18.000 Menschen inhaftiert. Wenn man das Lager "kennt" und mal durchlaufen hat, ist das eine Zahl, die sich nicht mit der Größe des Lagers vereinbaren lässt - es scheint deutlich zu klein dafür.
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